Das Leben des Galilei Szene 12 | Musterlösung


- BY: Gymnasium Jahrgangsstufe 12
- Deutsch
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Das Leben des Galilei Szene 12 | Musterlösung
Musterlösung Abitur 2015 Bayern.
Leben des Galilei, Bertolt Brecht
a) Erschließen und interpretieren Sie Szene 12! Arbeiten Sie dabei insbesondere heraus, wie der Papst vom Inquisitor dazu gebracht wird, in dessen Sinne zu entscheiden!
b) Zeigen Sie, ausgehend von Ihren Ergebnissen, vergleichend auf, wie das Machtgefälle zwischen zwei Figuren in einem anderen literarischen Werk gestaltet wird!
Inhalt:
Bertolt Brecht: Biografie
Das epische Theater
Das neue offene Drama
Die Verfremdungseffekte
Die 12. Szene im Kontext
Der bescheidene Dozent
Das Fernrohr
Neue Entdeckungen
Florenz
Der neue Papst
Inhalt Szene 12
Der Geist des Zweifels
Die fehlende Kollekte
Das Dilemma des Papstes
a) Erschließung und Interpretation Szene 12
Der hinterlistige Inquisitor
Die Zerrissenheit des Papsts
Die Manipulation des Papstes durch den Inquisitor
Die Vorwürfe gegen Galilei
Polemik und Überzeugung
Kritisches Denken als Gefahr
Die politische Lage
Die Störenfriede der Wissenschaft
Lehre und Geld
Stress und Folter
b) Galileo Galilei und Wilhelm Tell
Tell: Der brave Jäger
Tell und Galileis Taktiken
Unrecht und Naturrecht
Kampf und Ideal
Auszug:
Der Kardinal Inquisitor trägt keinen persönlichen Namen, da er kein individueller Charakter sein soll, sondern die Verkörperung der kirchlichen Macht neben dem Papst. Er steht an der Spitze des Inquisitionsgerichts und entscheidet über das gesamte Vorgehen gegen die der Ketzerei Beschuldigten. Im Gegensatz zu dem Papst, der die zeitgenössische Situation einschätzen kann und sich für Galilei einsetzt, ist der Inquisitor der stärkste Vertreter des alten Weltbildes und damit der entschiedenste Gegner Galileis.
Der Kardinal Inquisitor ist es, der über Galilei richten kann. Die Auftritte des Inquisitors verkörpern die hintergründige, sich zunächst anbahnende und schließlich immer stärker werdende Lebensbedrohung. Galileis Freund Sagredo erkennt und benennt diese Gefahr als Erster, indem er ihn an das Schicksal des Wissenschaftlers Giordano Brunos erinnert, der von der Kirche als Ketzer verurteilt und verbrannt wurde. Damit warnt er Galilei explizit vor der Inquisition.
...
Vergleicht man Brechts „Leben des Galilei“ mit Schillers „Wilhelm Tell“ (1804), so sind einige Gemeinsamkeiten in der Darstellung festzustellen, obwohl das Konzept des Schauspiels von Schiller auf der aristotelischen Konzeption beruht. Beide Autoren setzen in einem Theaterstück einen historischen Stoff um, der unter anderem das Machtgefälle zwischen den Ständen thematisiert. Während bei Galilei hierbei der Konflikt mit der Kirche und der Inquisition im Vordergrund steht, ist es bei Tell dagegen die Tyrannei des Vogts... Kaufen Sie jetzt Zugang, um mehr zu lesen Schon registriert als Abonnent? Bitte einloggen